Internetvideo hat Nachspiel für schunkelnde Presbyter

Pastor Flender mit seinem Fang
BIELEFELD, 30. Oktober (eigener Drahtbericht). Die beiden Protagonisten eines Internetvideos, das in der letzten Woche virale Verbreitung gefunden und die Evangelische Kirche von Westfalen erschüttert hatte, sind gefaßt. Der Mann und die Frau, beide bisher nicht vorbestrafte Presbyter einer reformierten Kirchengemeinde in Südwestfalen, hatten am vergangenen Sonnabend die Abschlußveranstaltung eines Seminars für Presbyter des Kirchenkreises Siegen in den Räumlichkeiten der Evangelischen Akademie Haus Villigst in Schwerte mit „ungehörigen und unsittlichen Entgleisungen“ in Form eines Schunkelduells massiv gestört, wie ein Sprecher des Landeskirchenamtes mitteilte.

Das Video zeigt, wie ein Posaunenchor eine Cembalosuite des Barockkomponisten Dietrich Buxtehude (1637–1707) intoniert. Plötzlich betritt eine Frau die Bühne, setzt sich auf einen Stuhl und beginnt, Kopf und Finger zu bewegen, während die Musik weiterspielt. Nach einiger Zeit folgt ein Mann, setzt sich nur wenige Meter daneben, bewegt sich ebenfalls; sein Fuß scheint im Takt der Musik auf- und abzuwippen. Die Situation gerät außer Kontrolle, die Regungen steigern sich zu einer Art Schaukampf, schließlich bewegen sich ganze Oberkörper. Die Musik spielt immer weiter.

Auf dem Höhepunkt ihrer Ekstase ließen die beiden ihre Rümpfe teils um beinahe einen Dezimeter hin- und herschwanken, versuchten, dem Rhythmus der Partite zu folgen, ihre Gesichter von Lächeln entstellt. Aus der annähernd ähnlichen Schwingungsfrequenz schlossen aufmerksame Beobachter sofort auf ein heimliches Verhältnis.

Als sich die Schockstarre der Versammelten in gerechte Wut und tumultartiges Losstürmen auflöste, wobei im Zorneseifer mehrere benutzte Kaffeelöffel statt auf der Untertasse auf der Tischdecke zu liegen kamen, gelang dem völlig außer Rand und Band geratenen Pärchen die Flucht. Die Übrigen beschlossen sofort ihre Beschlußfähigkeit und bestimmten einmütig, die Verfolgung aufzunehmen.

Bereits gestern abend äußerte sich Kirchmeister Carl-Friedrich Reinschmidt aus Altenseelbach gegenüber der Tiberente, während er wegen der einbrechenden Nacht seine Heugabel gegen eine Fackel tauschte: „Hätte Jesus Tanz und ähnliche Rituale gewollt, hätte er das in der Heiligen Schrift so vorgeschrieben. Hat er aber nicht. Und Musik ist ja auch schließlich nicht zu unserem Vergnügen da! Ich selbst bin gewiß kein Sauertopf, nein: auch ich freue mich manchmal – wenn es angemessen ist. Wenn das jedoch sinnliche Ursachen oder gar körperliche Auswirkungen hat, ist etwas nicht in Ordnung. Und dann auch noch vor aller Augen! Der Herr jedenfalls hat Ausbrüche jeder Art verabscheut; auch wir können solches folglich nicht dulden. Augenblick mal – seid ihr etwa Papisten?!“

Heute nachmittag wurden die flüchtigen Presbyter schließlich jenseits der Grenze in einem Waldstück bei Herborn (Hessen-Nassau) von Pastor Thomas Flender gestellt. Sie hatten sich einer dort wild lebenden Brüdergemeinde anschließen wollen. Das Video von dem Skandal rief derweil im Internet weltweit Entrüstung hervor.

Die beiden Täter werden nun der Kirchenzucht zugeführt. Die Kirchengemeinde der Delinquenten ist von der Landessynode zur Beisteuer von acht Festmetern Birkenholz verurteilt worden.

4 Kommentare:

  1. Bezieht sich wohl hierauf:

    https://www.youtube.com/watch?v=UdYDKmpzt5U

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Na, das nenn ich ja mal echte Ökumene: Ihr Video zeigt katholische Priester aus Nordamerika, während der Artikel über verwerfliche Entgleisungen einer Abschlußveranstaltung eines Seminars für Presbyter des evangelischen Kirchenkreises Siegen berichtet. So weit sind wir schon!? -> Mindestens ein Festmeter Birkenholz für den Vorposter!

      Löschen
  2. Das: "im Zorneseifer mehrere benutzte Kaffeelöffel statt auf der Untertasse auf der Tischdecke zu liegen kamen" ist der eigentliche Skandal!

    AntwortenLöschen
  3. Mir gefällt die wildlebende Brüdergemeinde am besten

    AntwortenLöschen