Bundesversammlung:
„Wir sind Kirche“ veranstaltet Sit-in auf Burkes Cappa magna

Völlig ahnungslos: Kardinal Burke
ROM / ABSAM, 27. Oktober (eigener Drahtbericht). Wie heute erst bekannt wurde, versuchte die österreichische Kirchenreformgruppe „Wir sind Kirche“ anläßlich ihrer Bundesversammlung am Sonnabend in Rom, mit einer Protestaktion ein Pontifikalamt in der außerordentlichen Form des römischen Ritus zu verhindern. Die feierliche Messe hat unter Leitung von Kurienkardinal Raymond Leo Burke und unter zahlreicher, tätiger und bewußter Teilnahme der Gläubigen im Petersdom stattgefunden.

Die Gruppierung, bestehend aus dem Ehepaar Gert und Martha Heizer sowie drei unbekannten weiteren Personen, versuchte, den Kardinal von der Zelebration zu abzuhalten, indem sie die Schleppe seiner Cappa magna betrat, darauf einen Stuhlkreis errichtete und begann, unter Vorsitz von Frau Heizer eine Gegenmesse zu feiern. Für die Demonstranten völlig unerwartet zog der US-Amerikaner Burke das Kleidungsstück jedoch schon vor Beginn der eigentlichen Veranstaltung aus, so daß die Aktion letztlich in jeder Hinsicht ohne Erfolg blieb.

Die Tiberente sprach mit der Vorsitzenden Martha Heizer über die Messe in der Peterskirche. „Das ist liturgischer Mißbrauch und widerspricht dem Geist von Franziskus! Diese Leute sollten wissen, daß der Papst auf unserer Seite steht“, schätzt die kürzlich wegen liturgischer Mißbräuche Exkommunizierte die Veranstaltung ein. „Kirche muß sich endlich von der eurozentristischen Perspektive lösen: in der Dritten Welt will niemand so ein Spektakel. Wir sprechen da besonders auch für die Afrikaner, heißblütige Menschen, die solche verknöcherten Traditionen und Rituale strikt ablehnen“, erklärt die Tirolerin weiter.

„Der Papst will, daß Kirche sich für die Armen, die Unterdrückten am Rande der Gesellschaft einsetzt; ihnen geben wir mit unserer Aktion ein Sprachrohr“, fährt die wohlversorgte Pensionärin fort und läßt den Blick über ihren weitläufigen, gepflegten Garten schweifen. „Und schließlich schreckt solche Rückwärtsgewandtheit auch noch die Jugend ab“, meint die 67jährige, die in ihrer Bewegung zu den jungen Wilden gehört.

Für die Religionspädagogin, selbst eine Freundin artikelloser Sprache, steht eines fest: „Kirche muß verständlich sein; deshalb muß Liturgie in Volkssprache stattfinden, gerade auch wo Menschen aus vielen Nationen beisammen sind.“

Da das Ehepaar Heizer in der gesamten Vatikanstadt Hausverbot hat, mußte die Störaktion weit weg vom Geschehen auf italienischem Boden abgehalten werden. Der Stuhlkreis wurde auf einem Abschnitt der Schleppe errichtet, der sich zur fraglichen Zeit in der Via della Conciliazione, ungefähr auf der Höhe der Via dell’Erba befand. So kam es, daß die Aktion von den Medien wie von den Teilnehmern weitgehend unbeachtet blieb. Kardinal Burke selbst zeigte sich, auf die Störaktion und deren Veranstalter angesprochen, völlig ahnungslos.


Bildlizenz: CC-BY-SA-2.5,2.0,1.0 (Quelle)

3 Kommentare:

  1. FAKE! Kardinäle zelebrieren in Rom nur in ihrer Titelkirche mit der Cappa magna! Ein Leser weniger!

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    1. nich gleich aufgeben, weiter schreiben und wenns sein muss korrigieren, eine Leserin NEU

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  2. Schon beim Lesen des Titels hab' ich mich gekringelt, danke! ;)

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