Vatikan nimmt Automobilproduktion auf:
Papst-Vehikel „PEREAT SG 2.0“ bringt 500 Arbeitsplätze

Franziskus auf Probefahrt
ROM, 5. November (eigener Drahtbericht). Der neue Gebrauchte für Papst Franziskus, über den letzte Woche Gerüchte aus Rom drangen, hat sich als Ente erwiesen. Einige Vatikanexperten hatten die Information erhalten, daß der Heilige Vater seinem Fuhrpark einen Citroën 2CV vom Baujahr 1988 hinzufügen wolle. Stattdessen nimmt der Vatikan nun die Produktion eines eigenen, sparsamen Fortbewegungsmittels auf. Vatikansprecher Federico Lombardi erklärte heute die Hintergründe: „In der Tat mußte der Renault R4, den der Heilige Vater im letzten Jahr geschenkt bekam, verkauft werden. Die Reparaturkosten wegen ständig durchgerosteter Längslenker – eine bekannte Schwachstelle besonders der letzten Baujahre – überstiegen mit der Zeit den Neupreis eines Audi A8 um ein Vielfaches.“

Lombardi weiter: „Im letzten Monat stellte sich dann heraus, daß unser Kfz-Schlosser den Wagen trotz hoher Bestechungsgelder nicht mehr durch die italienische Hauptuntersuchung bringen konnte – dann hätte der Papst nur noch innerhalb des Vatikans fahren können. Eine Situation, die wir uns alle nicht zurückwünschen.“ Franziskus entschloß sich schweren Herzens, einen Autohändler zu kontaktieren, der ihm seine Karte in den Fensterspalt gesteckt hatte. Eine Zeitlang stand tatsächlich die Inzahlunggabe gegen eine gut erhaltene Citroën-„Ente“ mit Originallack im Raum, doch der Papst wollte die nötigen Schweißarbeiten am Unterboden nicht selbst durchführen. Außerdem hatte er genug von der ständig hakenden Revolverschaltung.

Doch wie kommt der Heilige Vater nun von A nach B? „Fürs erste kann er sich den Motorroller der Frau des Gendarmeriehauptmanns leihen; wenn die aus dem Mutterschutz ist, geht das aber nicht mehr“, meint der Vatikansprecher. Und was dann? Mit dem Radfahren hat sich Franziskus nie anfreunden können; auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind keine Option, so Lombardi: „Der Papst will keine reiche Kirche. Wissen Sie nicht, daß der römische Verkehrsbetrieb ATAC den Preis für ein Einzelticket auf 1,50 Euro angehoben hat? Das können und wollen wir uns schlicht nicht leisten – zumindest nicht, bis die U-Bahnlinie C nicht endlich fertiggebaut ist.“

Aber eine Lösung bahnt sich schon an: Franziskus hat bei der Verkehrstechnischen Entwicklungsanstalt des Heiligen Stuhls ein neues Fortbewegungsmittel in Auftrag gegeben; der Prototyp ist mit überklebten Kanten bereits testweise auf den Straßen der Vatikanstadt im Einsatz. Lombardi: „Die Vorgaben des Heiligen Vaters waren: Bescheidenheit, Umweltfreundlichkeit, Wartungs- und Verbrauchsarmut, geringer CO2-Ausstoß, Geländegängigkeit, Betrieb mit erneuerbaren Energien, die Möglichkeit, nahe bei den Menschen und zugleich sichtbar zu sein, ein kleiner Wendekreis und ein schmales Profil für ein besseres Fortkommen im dichten Verkehr Roms – und der Anschaffungspreis darf nicht mehr als 5000 Euro betragen.“

Der nun gebaute Prototyp mit dem Namen SG 2.0, der am Sonntag der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll, erfüllt diese Forderungen; zudem läuft er ruhig und sehr leise. Der erhöhte Einstieg ist eine besondere Aufmerksamkeit gegenüber dem bald 78jährigen Pontifex. Bei einer Probetour zeigte sich Papst Franziskus denn auch sehr zufrieden mit dem Erlkönig: „Schön, so ein mobiler Dienstsitz!“ soll er gescherzt haben. Einziges Manko ist die unruhige und unbescheidene Aufmachung. „Aber das wird dann beim Serienmodell ausgebügelt“, beruhigt Lombardi. „Der verantwortliche Chefdesigner ist bereits ersetzt.“

Der Produktion unter dem Dach der Pontificia Ente per Rinnovabili Energie, Automobilità e Tecnologia (PEREAT) steht nun nichts mehr im Wege; ab dem 1. Advent soll der Einsitzer regelmäßig zum Einsatz kommen. Für den Antrieb sind bereits 500 Mitarbeiter der Elemosineria, des Apostolischen Wohltätigkeitsdienstes, freigestellt, die derzeit umgeschult werden und ab Ende des Monats in verschiedenen Kirchen Roms Bereitschaftsdienst schieben sollen.

3 Kommentare:

  1. Getreu dem Motto ."Fiat iustitia et pereat mundus" entspricht das von Ihnen vorgestellte Modell einem Fiat cinquecento...Ist das Absicht?

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  2. Soeben in die Kath. Bloggerliste eingetragen.
    HERZLICH WILLKOMMEN!
    www.bloggerliste.blogspot.de

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  3. Sehr hübscher Bericht und eine noch hübschere Photomontage. Es wäre ja zu schön, um wahr zu sein...

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