Rehabilitation:
Tebartz-van Elst Erzbischof von Berlin

BERLIN / ROM, 26. Januar (eigener Bericht). Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, hat Papst Franziskus heute nachmittag Franz-Peter Tebartz-van Elst, den ehemaligen Bischof von Limburg, zum neuen Erzbischof von Berlin ernannt, nachdem schon am Vormittag in Berlin bekanntgegeben worden war, daß Tebartz-van Elst ab Juni 2015 Hartmut Mehdorn als Geschäftsführer des im Bau befindlichen Flughafens Berlin-Brandenburg (BER) ablösen werde. Obwohl noch keine offizielle Stellungnahme vorliegt, wurde die Personalie der Tiberente bereits telefonisch von Vatikanexpertin Maria Bufala bestätigt. Die Ernennung soll morgen um zehn Uhr zeitgleich in Berlin und Rom verkündet werden.

Wie Frau Bufala mitteilt, hatte sich Papst Franziskus am Morgen gemeinsam mit Erzbischof Georg Gänswein mit der Dreierliste von Kandidaten beschäftigt, aus der das Berliner Metropolitankapitel den künftigen Erzbischof wählen sollte. Dabei sei das Gespräch auf den geplanten Umbau der St.-Hedwigs-Kathedrale gekommen. Der Heilige Vater sei sehr interessiert gewesen und habe sich sogleich die Modelle im Internet zeigen lassen.

Nachdem er sie begutachtet habe, habe er die Terna zerrissen und gefragt, was der arme Bischof denn im Augenblick mache, der damals in Deutschland wegen seines schönen Diözesanzentrums solche Probleme mit der Presse gehabt habe. „Sie wissen schon, der hier hereinkam und sagte: ‚Hübsch häßlich haben Sie’s hier!‘“ Als er hörte, daß Tebartz sich derzeit hauptsächlich der Kontemplation widme, soll er gesagt haben: „Das geht nicht! Was macht das für einen Eindruck? Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!“

Am Nachmittag erging dann ein Telegramm nach Berlin mit dem Namen des neuen Erzbischofs. Franziskus übergeht damit in diesem Notfall sowohl das Wahlrecht des Metropolitankapitels als auch die derzeit vom Diözesanrat betriebene Akklamation.

Ein Sprecher von Diözesanadministrator Tobias Przytarski wollte noch keine offiziellen Angaben machen, sagte der Tiberente jedoch: „Wir können derzeit noch nichts sagen; wir haben aber sogleich eine Umfrage unter allen Berliner Katholiken gemacht, um die Stimmung unter den Gläubigen zu prüfen; da das alles Blogger sind, gestaltete sich das recht einfach. Aus dem gläubigen Volk haben wir, soweit ich weiß, keine Einwände gehört.“ Möglicherweise sei das Erzbistum Berlin derzeit die einzige deutsche Diözese, in der die Haltung der Katholiken wie auch der notorisch toleranten Nichtkatholiken so sei, daß ein Neuanfang für Tebartz-van Elst als Diözesanbischof gelingen könne.

Noch vor Bekanntwerden dieser Entwicklung hatte sich heute mittag der Regierende Oberbürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), auf einer Pressekonferenz zum Einsatz Tebartzens als BER-Chef geäußert. Müller sieht dabei keine Probleme: Tebartz habe sich als Bauherr bewährt. Die Schwierigkeiten in Limburg hätten sich ja auf die zu hohen Aufgaben beschränkt; für den Berliner Flughafen stünden Tebartz jedoch unbegrenzte Mittel zur Verfügung. Immerhin koste allein der Erhalt des ungenutzten Flughafens derzeit etwa eine Limburger Bischofsresidenz pro Woche.

Der Flughafen Berlin-Brandenburg International
„Consolatrix afflictorum“
soll nach Plänen Tebartzens
im September 2015 eröffnet werden.
Laut Müller hat Tebartz-van Elst mit seinem Diözesanzentrum dieselbe Zukunftsorientierung gezeigt, die Bayernkönig Ludwig II. eigen gewesen sei; er hoffe, daß der Flughafen Berlin-Brandenburg in wenigen Jahrzehnten ähnlich viele Touristen anlocken werde wie Schloß Neuschwanstein. Die ersten Planskizzen, die er bereits per Fax aus Regensburg erhalten habe, wo Bischof Tebartz-van Elst seit seinem Rückzug aus Limburg wohnt, ließen jedenfalls Großes hoffen.

Eine persönliche Stellungnahme des Bischofs steht derzeit noch aus. Insbesondere interessiert die Öffentlichkeit nun natürlich die Frage, ob Franz-Peter Tebartz-van Elst nun beide Ämter parallel bekleiden wird, und falls nicht, für welches er sich entscheidet. Laut des Briefträgers soll der Bischof vorhaben, weder seine Gehorsamspflicht gegenüber dem Papst noch seine Vertragspflicht gegenüber den Ländern Berlin und Brandenburg zu vernachlässigen. Seiner Schwester habe er bereits Pläne für eine unterirdische Transrapidlinie zwischen St. Hedwig und Schönefeld dargelegt, auf der man in nur zehn Minuten „vom Himmel zum Himmel“ gelangen könne. So rücke die St.-Hedwigs-Kathedrale nicht näher an die Welt, wohl aber erhalte die Welt eine bessere Anbindung zum Reich Gottes. Damit erübrigt sich auch ein Andachtsraum im BER, der aber trotzdem gebaut wird.

In eigener Sache: Es ist nur wenig bekannt, daß Bischof Tebartz-van Elst ein begeisterter Webdesigner ist. Er hat es in den letzten Wochen auf sich genommen, die Ausstattung der Tiberente mit einer zurückhaltenden aber hochwertigen Eleganz zu erneuern. Wie unseren Lesern sicherlich schon aufgefallen ist, erscheint die Tiberente neuerdings auf hochweißem Vellum, die purpurnen Links sind mit einer haltbaren Grundlage aus Blattgold unterlegt, und die Bilder sind nunmehr als handgelegte Mosaiken eingebunden, die aus pixelgroßen, aus dem Vollen gefrästen Halbedelsteinen bestehen. Da Se. Exzellenz so großzügig war, auf sein Honorar zu verzichten, konnten wir die Programmier- und Materialkosten unter acht Millionen Euro halten. Ein herzliches Vergelt’s Gott nach Regensburg!

Quelle und Lizenz zum oberen Bild

2 Kommentare:

  1. Es musste ja so kommen. Seit ein paar Tagen twittern die Berliner nämlich, dass sie nun auch noch Olympia "stemmen" wollen. Dazu brauchen sie natürlich einen besonderen Bischof. Glückwunsch an die Berliner, dass sie mit Bischof Tebartz-van Elst einen Hirten bekommen, der das alles richten kann. Wir lassen uns überraschen.

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  2. Glauben Sie nicht der Lügenpresse! Glauben Sie nur der Tiberente!

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